Das Wohn- und Geschäftshaus in der Friesickestraße Ecke Streustraße liegt im beliebten Berlin-Weißensee, einem Ortsteil von Pankow, der zunehmend Familien anzieht, aber auch Kreative und Geschäftsleute. Das Eckhaus fügt sich wie ein markanter Schlussstein in die bestehende spätgründerzeitliche Struktur und bildet mit den angrenzenden Bauten ein einheitliches Ganzes. Ein Gartenhaus im Hof komplettiert das Ensemble.
Vergänglichkeit wird zum Paradigma eines Transzendierens zwischen Gestern und Heute. Als Leitthema galt den Architekten deshalb auch das »Non-finito«, das nicht fertiggestellte Werk, das gleichsam auch in die Zukunft verweist. Das Gebäude steht damit beispielhaft für Berlin mit seinen vielen Baustellen und Ruinen, aus denen heraus die Stadt sich immer wieder neu erfindet.
Vergänglichkeit als Zukunft
Der Bau vereint moderne Ansprüche des Wohnens und Arbeitens mit einer Formsprache, die sich an Giovanni Battista Piranesis Veduten antiker Ruinen oder an die Epoche der Romantik eines Caspar David Friedrich anlehnt: Das oberste Geschoss des Eckkompartiments erinnert an diese steinernen Zeugen der Vergangenheit und lässt im Wechselspiel von Architektur und Natur den Blick auf den Himmel frei.
Lebendige Gestaltung
Die Zwei- bis Vier–Zimmer–Wohnungen sind sowohl für Singles, als auch für Familien geeignet und tragen zu einer durchmischten Struktur bei. Innen und Außen verbinden sich zu einem einzigartigen Neubau. Das Treppenhaus ist wie ein eigenständiges Haus entworfen - ein Haus im Haus. Die Großzügigkeit des Raumes feiert das Treppensteigen als einen Ort der Begegnung, erhaben und kathedralenhaft.
Wahrnehmbare Vielfalt
Die detailreiche Fassadengestaltung lädt den Betrachter dazu ein, zu verweilen und sich sein eigenes Bild zu machen. Er kann eine Vielfalt an Maßeinheiten entdecken, die vom Kleinsten ins Größte reicht: von den die Balkone schmückenden Friesen hin zu den großzügigen Fenstern, deren Höhe jeweils die Raumhöhe der einzelnen Geschosse vorgeben.
Die Fassade wirkt lebendig, was durch das Vor- und Zurückspringen einzelner Gliederungselemente und die Anordnung der Balkone und Loggien unterstrichen wird. Die Gliederung erinnert an Stadtveduten mittelalterlicher, italienischer Städte, wie sie etwa von Ambrogio Lorenzetti bildnerisch festgehalten wurden. Obgleich der Bau wie eine Stadt in der Stadt anmutet, fügt er sich harmonisch in seine Umgebung ein. Italienische Grandezza und Berliner Gründerzeit vereinen sich auf neuartige und raffinierte Weise zu innovativem Wohnkomfort.