Die Schillerpromenade stellt die Hauptschlagader des Schillerkiezes in Berlin-Neukölln dar. Sie besticht durch prächtige Fassaden aus der Zeit um 1900, einen großzügigen Mittelstreifen mit Parkbänken und platanengesäumte Bürgersteige. Ehemals als Viertel für ein gehobenes Bürgertum angelegt, erfährt die Gegend seit einigen Jahren erneut eine starke Aufwertung. Herzstück der Schillerpromenade bildet der Herrfurthplatz mit der Genezarethkirche. Vis à vis liegt das projektierte Objekt auf dem nördlichen Teil der Schillerpromenade.
Für den Dachgeschossausbau ist eine Revitalisierung der Dachsituation mit Metallgauben und Terrasse sowie die Implementierung von zwei bis drei Wohnungen projektiert. Vorgesehen ist die Annäherung an eine Dachlandschaft mit bewegter Silhouette, wie sie noch auf alten Stichen aus der Gründerzeit zu sehen ist: Akzente durch Türmchen, imposante Eckbetonungen und markante Erker – eine Entfaltung des Dachgeschosses in den Himmel, die in starkem Gegensatz zu der Begrenzung der Fassadenkante steht. Der Flaneur auf der Schillerpromenade bestaunt so die auf Fernwirkung angelegten prächtigen Bauten schon von Weitem – damals wie heute.
Geschichte trifft auf Gegenwart
Das Projekt sieht eine Sanierung des Vorderhauses vor, wobei auch die ursprüngliche, über 12 Meter hohe Kuppel im Sinne einer fortwirkenden Geschichte wiederhergestellt werden soll. Geplant ist eine niedrigere, abgeflachte Variante des historischen Turms. Er soll fast acht Meter hoch sein und im Inneren ein großzügiges, helles Turmzimmer bergen. Drei bis zum Boden reichende Fenster erlauben größtmöglichen Lichteinfall. Aber auch eine vollständige Rekonstruktion des Turms wäre denkbar gewesen.