Bei dem Neubau des Wohnhauses handelt es sich um einen Lückenschluss, der sich harmonisch in seine Umgebung fügt, indem er Elemente des gründerzeitlichen Bauens mit einer eigenen, fluiden Formsprache verbindet. Die rhythmisch gestaltete Fassade ist gekennzeichnet von bis auf den Boden reichenden Holzfenstern mit durchgängig gleicher Höhe, sowie von Loggien, Terrassen und Balkonen. Ein herausstechendes Element der Fassade bildet das Frontispiz mit Turmzimmer, das die vorgegebene Höhe des Dachs überragt.
Lebendige Vergangenheit
Im Inneren des Mietshauses verbindet eine großzügige, sich ovalförmig nach oben wendelnde Treppe die einzelnen Geschosse miteinander.
Die Unterseiten der Balkone weisen balkenähnliche Stützen auf – Charakteristikum und Reminiszenz an italienische Renaissancebauten, wie sie auf den Gemälden des Malers Lorenzetti zu sehen sind. Die Balken fungierten hier als Deckenstützen und ragten aus dem Innen- in den Außenraum.
Einladende Distanz
Die beiden dem Gebäude zur Straße hin angegliederten Vorgärten bilden eine Referenz an die Umgebung, gemahnen aber auch an Eingangssituationen Londoner oder New Yorker Mietshäuser. Sie verfügen über je eine Treppe, die einen ungestörten Wechsel zwischen Wohnung im Erdgeschoss und Garten ermöglicht. Die Umfriedung mit Mauer und Buchsbaumhecke bildet zusammen mit den Lichtstelen einen einladenden Eingangsbereich, der zugleich Distanz von Gehweg und Straße schafft.