Die Zürcher Bahnhofstrasse gilt als eine der nobelsten Einkaufsmeilen weltweit, die sich mit den teuersten Straßen in New York oder Paris messen kann. Hier reihen sich exklusive Kaufhäuser, Läden namhafter Modelabels, Juweliere sowie Luxushotels aneinander. Außerdem ist die Bahnhofstrasse Sitz zahlreicher Banken und international agierender Anwaltsbüros.
Die renommierte Prachtmeile entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Einst als Wohngebiet für sozial schwächer Gestellte gebaut, diente die Bahnhofstrasse insbesondere auch als Zufahrtstraße zum Bahnhof. Heute ist sie vorwiegend eine verkehrsberuhigte Flanier- und Geschäftsmeile. Die Prägung des 19. Jahrhunderts lebt fort, auch wenn zwischen den 1960er und 1990er Jahren etliche alte Gebäude Neubauten weichen mussten. Auch der historische Straßenbelag wurde durch eine einheitliche Asphaltfläche ersetzt.
Denkmal und Modernität
Bei dem Geschäftshaus an der Bahnhofstrasse 84 handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude aus den Jahren 1891/92, das unter dem Namen »Zum Freieneck« vom Architekten Johann Josef Weidmann erbaut wurde.
Mit der Sanierung und dem Umbau des Gebäudes gelang es, denkmalpflegerische Aspekte und höchste Ansprüche an Technik und Komfort zu zeitgemäßem Bauen zu verbinden und das Projekt erfolgreich zu realisieren. So wurden die bestehenden Holzbalkendecken mit einer äußerst effizienten und neuartigen Technologie in Bezug auf Statik und Brandschutz ertüchtigt. Die hohen Vorgaben an Schallschutz und Gebrauchstauglichkeit wurden voll umgesetzt. Dies betrifft insbesondere eine signifikante Reduktion des sonst üblichen Federns der Holzbalkendecken und den Einbau von Kühldecken in sämtlichen Nutzräumen.
Die Vereinigung von Altbaucharme und Neubaukomfort bietet dem Nutzer einen echten Mehrwert beim Empfang seiner Kundschaft in den Räumen. Das modern gestaltete und ebenerdige Freiluftentree wurde mit Marmor und Stucco neu eingekleidet. Eine Leuchtdecke führt den Besucher zum elegant eingerichteten Treppenhaus mit dem umstrukturierten Aufzug.
Böden und Wandverkleidungen der oberen Büroetagen wurden mit edlem Massivholzparkett ergänzt. Ebenso wurde darauf geachtet, alte mit neuen, gleichartig gebauten Türen zu kombinieren, oder, wenn aus belichtungstechnischen Gründen notwendig, diese durch großflächige Glastüren zu ersetzen. Im obersten Geschoss wurden mangels natürlicher Belichtung hohe Lichträume mit Verglasungen über der Dachfläche erdacht. Als Reminiszenz an die Vergangenheit wurde in einem der Büroräume eine historische Reklamemalerei aufgearbeitet und integriert. Ohne die Geschichte des Hauses und des Ortes zu negieren, wurden höchste Ansprüche an ein modern ausgestattetes Geschäftshaus realisiert.